1969 stirbt der 8-jährige björn steiger, nachdem er von einem auto angefahren wurde, weil es fast eine stunde gedauert hatte, bis der krankenwagen am unfallort eintraf. seine eltern gründeten daraufhin eine stiftung. der ist es zu verdanken, dass heute vor 47 jahren die notrufnummer 110/112 für polizei und feuerwehr bundesweit eingeführt wurde. bis dahin gab es keinen einheitlichen notruf und um überhaupt einen absetzen zu können, benötigte man 20 pfennig… die steiger-stiftung hatte es im frühjahr 1973 geschafft, dass die nummer 110/112 in allen ortsnetzen im damaligen regierungsbezirk nordwürttemberg eingeführt wurde. als die bundesweite einführung scheiterte, verklagte siegfried steiger die bundesrepublik. die klage wurde abgewiesen, führte aber zu einer breiten unterstützung durch die öffentlichkeit, so dass der einheitliche und kostenlose notruf am 20. september 1973 auf einer sitzung der ministerpräsidenten mit dem bundeskanzler dann doch beschlossen und die dazugehörige leitstellenstruktur geschaffen wurde. der steiger-stiftung sind noch andere rettende innovationen zu verdanken, die für uns heute selbstverständlich sind: so hatten die nach dem krieg gebauten autobahnen zb. kein notrufsystem, und steiger erreichte, dass alle autobahnen mit stationären notruftelefonen bestückt wurden. weiterhin gehen die einführung von rettungshubschauber, von organtransportwagen mit speziellen kühlagregaten und von rettungswagen mit medizinischer ausrüstung auf das konto der stiftung (vorher wurden verletzte meist nur in krankenwagen ohne medizinische einrichtung und ohne rettungssanitäter transportiert). um ihre initiativen umzusetzen, hatte das ehepaar steiger dazu nicht nur auf spenden und sponsoren gesetzt, sondern sogar dreimal das eigene wohnhaus verpfändet, um hubschrauber und rettungsfahrzeuge usw. finanzieren zu können. zuletzt gelang ihnen noch die lösung eines neues problems, das sich daraus ergeben hatte, dass sich die meisten menschen im laufe der zeit ein mobiltelefon zugelegt hatten, dies auch zur notfallalarmierung nutzten und dadurch die zeit zwischen unfall und dem eintreffen der rettungskräfte länger wurde, weil viele anrufer ihren genauen standort nicht kannten. daraufhin ließ die stitung eine ortungsplattform für die rettungsleitstellen entwickeln, die den standort von mobiltelefonen im notfall ermitteln kann und stellte diese kostenlos zur verfügung.seit 1991 gilt die 112 in der gesamten europäischen union (und weiteren ländern) als einheitliche notrufnummer, und die anrufe für die rettungsdienste, feuerwehr, polizeiliche rettung usw. werden in einer leitstelle zusammengeführt. die nummer ist kostenlos und ohne vorwahl von jedem telefon und auch außerhalb der EU in fast jedem land europas einsetzbar, aber zb. auch in israel, südafrika, australien und in den usa/kanada (dort wird ein 112-anruf zur nationalen notrufzentrale weiter geleitet). weil sich die 112, wie studien zeigten, aber immer noch nicht überall ganz rumgesprochen hat, hat die EU den 11.2. zum tag des europaweiten notrufs erklärt, um ihren bekanntheitsgrad zu erhöhen.
Cover Bild: Photo by Markus Spiske
1969 stirbt der 8-jährige björn steiger, nachdem er von einem auto angefahren wurde, weil es fast eine stunde gedauert hatte, bis der krankenwagen am unfallort eintraf. seine eltern gründeten daraufhin eine stiftung. der ist es zu verdanken, dass heute vor 47 jahren die notrufnummer 110/112 für polizei und feuerwehr bundesweit eingeführt wurde. bis dahin gab es keinen einheitlichen notruf und um überhaupt einen absetzen zu können, benötigte man 20 pfennig… die steiger-stiftung hatte es im frühjahr 1973 geschafft, dass die nummer 110/112 in allen ortsnetzen im damaligen regierungsbezirk nordwürttemberg eingeführt wurde. als die bundesweite einführung scheiterte, verklagte siegfried steiger die bundesrepublik. die klage wurde abgewiesen, führte aber zu einer breiten unterstützung durch die öffentlichkeit, so dass der einheitliche und kostenlose notruf am 20. september 1973 auf einer sitzung der ministerpräsidenten mit dem bundeskanzler dann doch beschlossen und die dazugehörige leitstellenstruktur geschaffen wurde. der steiger-stiftung sind noch andere rettende innovationen zu verdanken, die für uns heute selbstverständlich sind: so hatten die nach dem krieg gebauten autobahnen zb. kein notrufsystem, und steiger erreichte, dass alle autobahnen mit stationären notruftelefonen bestückt wurden. weiterhin gehen die einführung von rettungshubschauber, von organtransportwagen mit speziellen kühlagregaten und von rettungswagen mit medizinischer ausrüstung auf das konto der stiftung (vorher wurden verletzte meist nur in krankenwagen ohne medizinische einrichtung und ohne rettungssanitäter transportiert). um ihre initiativen umzusetzen, hatte das ehepaar steiger dazu nicht nur auf spenden und sponsoren gesetzt, sondern sogar dreimal das eigene wohnhaus verpfändet, um hubschrauber und rettungsfahrzeuge usw. finanzieren zu können. zuletzt gelang ihnen noch die lösung eines neues problems, das sich daraus ergeben hatte, dass sich die meisten menschen im laufe der zeit ein mobiltelefon zugelegt hatten, dies auch zur notfallalarmierung nutzten und dadurch die zeit zwischen unfall und dem eintreffen der rettungskräfte länger wurde, weil viele anrufer ihren genauen standort nicht kannten. daraufhin ließ die stitung eine ortungsplattform für die rettungsleitstellen entwickeln, die den standort von mobiltelefonen im notfall ermitteln kann und stellte diese kostenlos zur verfügung.seit 1991 gilt die 112 in der gesamten europäischen union (und weiteren ländern) als einheitliche notrufnummer, und die anrufe für die rettungsdienste, feuerwehr, polizeiliche rettung usw. werden in einer leitstelle zusammengeführt. die nummer ist kostenlos und ohne vorwahl von jedem telefon und auch außerhalb der EU in fast jedem land europas einsetzbar, aber zb. auch in israel, südafrika, australien und in den usa/kanada (dort wird ein 112-anruf zur nationalen notrufzentrale weiter geleitet). weil sich die 112, wie studien zeigten, aber immer noch nicht überall ganz rumgesprochen hat, hat die EU den 11.2. zum tag des europaweiten notrufs erklärt, um ihren bekanntheitsgrad zu erhöhen.
Cover Bild: Photo by Markus Spiske