“wir schreiben das jahr 50 vor christus. ganz gallien ist von den römern besetzt… ganz gallien? nein! ein von unbeugsamen galliern bevölkertes dorf hört nicht auf, den eindringlingen widerstand zu leisten“
…vielleicht wären diese berühmten sätze nie geschrieben worden, wäre stanisław gościnny nicht 1927 mit seiner familie nach buenos aires gegangen. denn in paris, wo sohn rené heute vor 94 jahren geboren wurde, marschierten ein paar jahre später die nazis ein.
seine eltern waren noch in polen geboren worden, stanisław „simcha“ gościnny in warschau, hanna bereśniak-gościnna in chodorków, einem dorf bei schitomir, das heute zur ukraine und damals zur zweiten polnischen republik gehörte. kennengelernt haben sie sich aber erst in paris. hannas vater abraham lazar bereśniak war nämlich 1912 mit seiner familie nach paris ausgewandert und hatte hier mit hannas bruder leon zusammen eine firma gegründet: „beresniak & sons“ druckten hochwertige bücher in französisch, osteuropäischen sprachen und natürlich in hebräisch und jiddisch. wann und warum hingegen stanisław gościnny aus polen kam, weiß man nicht. auf alle fälle heirateten beide 1919 in paris; 1920 kam claude und 1926 rené zur welt. vater goscinny war chemie-ingenieur und arbeitete für die „jewish colonization association“. und die schickte ihn nach argentinien, um einen landwirtschaftsbetrieb zu leiten, der jüdische flüchtlinge aus osteuropa in lohn und brot brachte.die beiden jungen wuchsen also in buenos aires auf und besuchten eine französische schule, in der rené nach aussage seiner lehrer den „klassenclown“ gab und auch schon gern zeichnete – karikaturen, hitler, stalin und churchill.
1943, rené war gerade 17 geworden, starb sein vater unerwartet. hanna stand mit den beiden söhnen allein da; statt eine ausbildung zu machen musste gościnny junior sich als hilfsbuchhalter in einer reifenfabrik verdingen. später zeichnete er auch für eine werbeagentur. und es kamen immer mehr schreckliche nachrichten aus europa. der pariser großvater und die onkel waren interniert worden, einige der beresniaks starben in der sog. „freien zone“, andere in auschwitz; und von den goscinnys in polen hat niemanden jemals wieder etwas gehört.1945 wanderte hanna mit ihren söhnen weiter nach new york. rené bewarb sich bei walt disney und beim „new yorker“, bekam aber nie eine antwort.
also wieder irgendwelche gelegenheitsjobs, bis er ein paar cartoonisten traf, u.a. will elder und harvey kurtzman (die späteren gründer des MAD-magazins), für die er nun kinderbücher kolorierte, und dann die belgischen comiczeichner jijé und morris. für morris schrieb goscinny ab anfang der 1950er, inzwischen nach brüssel umgezogen, die texte zu „lucky luke“ und veröffentlichte auch selbst comics. „dick dicks“ und „le capitaine bibobu“ waren zugleich das ende seiner laufbahn als zeichner. goscinny erkannte, dass sein noch größeres talent im schreiben, im ausdenken von geschichten, szenarien und dialogen lag. er schrieb texte für „spirou” und „tintin“ (später für sein eigenes magazin „pilote“) und er hatte den zeichner albert uderzo kennengelernt, seinen kongenialen partner, mit dessen hilfe asterix, obelix und all seine anderen figuren gestalt annahmen. der rest ist bekannt: „veni, vidi, vici.“
Nationaal Archief Fotocollectie Anefo (cropped) Nationaal Archief, Den Haag, Rijksfotoarchief: Fotocollectie Algemeen Nederlands Fotopersbureau (ANEFO), 1945-1989 – negatiefstroken zwart/wit, nummer toegang 2.24.01.05, bestanddeelnummer 924-5891
Urheber Peters, Hans / Anefo
We use cookies on our website to give you the most relevant experience by remembering your preferences and repeat visits. By clicking “Accept All”, you consent to the use of ALL the cookies. However, you may visit "Cookie Settings" to provide a controlled consent.
This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may affect your browsing experience.
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. These cookies ensure basic functionalities and security features of the website, anonymously.
Cookie
Duration
Description
cookielawinfo-checkbox-analytics
11 months
This cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookie is used to store the user consent for the cookies in the category "Analytics".
cookielawinfo-checkbox-functional
11 months
The cookie is set by GDPR cookie consent to record the user consent for the cookies in the category "Functional".
cookielawinfo-checkbox-necessary
11 months
This cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookies is used to store the user consent for the cookies in the category "Necessary".
cookielawinfo-checkbox-others
11 months
This cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookie is used to store the user consent for the cookies in the category "Other.
cookielawinfo-checkbox-performance
11 months
This cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookie is used to store the user consent for the cookies in the category "Performance".
viewed_cookie_policy
11 months
The cookie is set by the GDPR Cookie Consent plugin and is used to store whether or not user has consented to the use of cookies. It does not store any personal data.
Functional cookies help to perform certain functionalities like sharing the content of the website on social media platforms, collect feedbacks, and other third-party features.
Performance cookies are used to understand and analyze the key performance indexes of the website which helps in delivering a better user experience for the visitors.
Analytical cookies are used to understand how visitors interact with the website. These cookies help provide information on metrics the number of visitors, bounce rate, traffic source, etc.
Advertisement cookies are used to provide visitors with relevant ads and marketing campaigns. These cookies track visitors across websites and collect information to provide customized ads.
“wir schreiben das jahr 50 vor christus. ganz gallien ist von den römern besetzt… ganz gallien? nein! ein von unbeugsamen galliern bevölkertes dorf hört nicht auf, den eindringlingen widerstand zu leisten“
…vielleicht wären diese berühmten sätze nie geschrieben worden, wäre stanisław gościnny nicht 1927 mit seiner familie nach buenos aires gegangen. denn in paris, wo sohn rené heute vor 94 jahren geboren wurde, marschierten ein paar jahre später die nazis ein.
seine eltern waren noch in polen geboren worden, stanisław „simcha“ gościnny in warschau, hanna bereśniak-gościnna in chodorków, einem dorf bei schitomir, das heute zur ukraine und damals zur zweiten polnischen republik gehörte. kennengelernt haben sie sich aber erst in paris. hannas vater abraham lazar bereśniak war nämlich 1912 mit seiner familie nach paris ausgewandert und hatte hier mit hannas bruder leon zusammen eine firma gegründet: „beresniak & sons“ druckten hochwertige bücher in französisch, osteuropäischen sprachen und natürlich in hebräisch und jiddisch. wann und warum hingegen stanisław gościnny aus polen kam, weiß man nicht. auf alle fälle heirateten beide 1919 in paris; 1920 kam claude und 1926 rené zur welt. vater goscinny war chemie-ingenieur und arbeitete für die „jewish colonization association“. und die schickte ihn nach argentinien, um einen landwirtschaftsbetrieb zu leiten, der jüdische flüchtlinge aus osteuropa in lohn und brot brachte.die beiden jungen wuchsen also in buenos aires auf und besuchten eine französische schule, in der rené nach aussage seiner lehrer den „klassenclown“ gab und auch schon gern zeichnete – karikaturen, hitler, stalin und churchill.
1943, rené war gerade 17 geworden, starb sein vater unerwartet. hanna stand mit den beiden söhnen allein da; statt eine ausbildung zu machen musste gościnny junior sich als hilfsbuchhalter in einer reifenfabrik verdingen. später zeichnete er auch für eine werbeagentur. und es kamen immer mehr schreckliche nachrichten aus europa. der pariser großvater und die onkel waren interniert worden, einige der beresniaks starben in der sog. „freien zone“, andere in auschwitz; und von den goscinnys in polen hat niemanden jemals wieder etwas gehört.1945 wanderte hanna mit ihren söhnen weiter nach new york. rené bewarb sich bei walt disney und beim „new yorker“, bekam aber nie eine antwort.
also wieder irgendwelche gelegenheitsjobs, bis er ein paar cartoonisten traf, u.a. will elder und harvey kurtzman (die späteren gründer des MAD-magazins), für die er nun kinderbücher kolorierte, und dann die belgischen comiczeichner jijé und morris. für morris schrieb goscinny ab anfang der 1950er, inzwischen nach brüssel umgezogen, die texte zu „lucky luke“ und veröffentlichte auch selbst comics. „dick dicks“ und „le capitaine bibobu“ waren zugleich das ende seiner laufbahn als zeichner. goscinny erkannte, dass sein noch größeres talent im schreiben, im ausdenken von geschichten, szenarien und dialogen lag. er schrieb texte für „spirou” und „tintin“ (später für sein eigenes magazin „pilote“) und er hatte den zeichner albert uderzo kennengelernt, seinen kongenialen partner, mit dessen hilfe asterix, obelix und all seine anderen figuren gestalt annahmen. der rest ist bekannt: „veni, vidi, vici.“